Ticker aus dem Stadtrat Nordhausen (September/Oktober 2021)

Ticker aus dem Stadtrat Nordhausen (September/Oktober 2021)

In diesem Ticker wollen wir in loser Reihenfolge die wichtigsten Ereignisse aus dem Nordhäuser Kreistag und Stadtrat zusammenfassen.

September/Oktober 2021

  • Alle zahlen Steuern und Abgaben, Privatunternehmen und Gastronomen wollen für ihr Publikum öffnen. Nur das Stadttheater Nordhausen schließt Gesunde aus (2G-Regel).
  • AfD fragte 2020 nach Ersatzbepflanzungen in der Stadt – Antwort: noch keine Ersatzbepflanzungen geplant Nun beschließt „Die Linke“ ein Baumprogramm
  • SPD: Friedhofsfahrzeug soll angeschafft werden. Statt 6.000 Euro für einen gebrauchter Diesel will man lieber 60.000 Euro für Elektroauto ausgeben. Ideologie statt Verstand.
  • Trotz Kulturamt will man einen Museumsverein gründen.
  • Theater : mal 50.000 Euro für die Bespielbarkeit der Ersatzbühne – mal so nebenbei.
  • Personalkosten im Rathaus zu hoch? Nein! OB schreibt weiter Stellen für das Bauamt aus, obwohl die Großprojekte fast fertig sind und alles andere für teuer Geld von Ingenieurbüros gekauft wird
  • In Nordhausen feiert die Stadtverwaltung lieber Drachenfest statt die Wiedervereinigung festlich zu begehen – neue Welt ?
  • Am Rathaus Regenbogenfahne oder Schwarz-Rot-Gold? OB hat seine eigene bunte Sicht der Dinge an das Rathaus gehängt.
  • Ohnmacht oder Ordnungsamt: Schmierereien vor den Türen des Ordnungsamtes! Muss das Ordnungsamt beschützt werden?
  • Kiesgewässer: OB lehnt den Einsatz des Ordnungsamtes dort an, geht ihn nichts an
  • Abrissbirne: Inge Klaan (CDU) reist das Schwesternwohnheim in Nordhausen-Nord ab. Das Geld für diesen Wahnwitz hätten wir gut im Haushalt der Stadt gebrauchen können.
  • Stadt ohne Haushalt: weniger Einnahmen bedeutet sparen! AfD mit Streichprogramm
  • Kandidatenwahl zur Bürgermeisterwahl: Die Ausschreibung passt auf Frau Krauth. Frau Rieger musste sich einklagen, Herr Grabe hat noch einen Einspruch anhängig. Reibungslos ist das nicht. Der OB im Alleingang?
  • CDU für Rasenplatz in Krimderode! AfD vermisst einen einheitlichen Plan für die ganze Stadt – oder geht es nur um CDU-Standorte und ihre eigenen Vereine?
  • CDU möchte einen Friedwald. Früher hat man die Friedhofsverwaltung gefragt, oder man macht jetzt aus allem einen Antrag
  • Johanniter Unfallhilfe – keine weiteren Erklärungen zum Verwendungsnachweis der Mittel – nicht mit uns!
  • Solarpark „Hinter der Mühle“: PV gehört aufs Dach und nicht auf das zukünftige Baugebiete!

 

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Privater Investor holt das Gehege ins Leben zurück – Jetzt muss die Stadt nachziehen!

Privater Investor holt das Gehege ins Leben zurück – Jetzt muss die Stadt nachziehen!

Mit einem entsprechenden Antrag zur Stadtratssitzung am Mittwoch will die Nordhäuser AfD-Fraktion, dass sich die Stadtverwaltung des Gehegeplatzes annimmt…

„Die Initiative eines mutigen privaten Investor zur Wiederbelebung des ehemaligen ‚Waldschlösschen‘ hat die Fraktion zum Anlass genommen, um mit einem entsprechenden Antrag die Erneuerung des Gehegeplatzes zu initiieren“, sagen Fraktionsvize Andreas Leupold und sein Mitstreiter Thomas Flagmeyer.

Nach der positiven Resonanz auf die Parkfeste soll der traditionsreichste aller innerstädtischen Erholungspunkte eine Renaissance erleben. Nach dem Neubau der Gehege-Treppe sei es nun Zeit für den nächsten Schritt.
Mit dem Antrag wird das Bauamt beauftragt, ein Konzept zu den notwendigen Instandsetzungsarbeiten zwecks Ertüchtigung des Platzes im Zentrum Geheges zu erstellen. Mit der Lärmschutzbehörde solle die Möglichkeit von Veranstaltungen ausgehandelt und damit die Grundlage für ein Veranstaltungskonzept gelegt werden. Unter Einbeziehung der privaten Gastronomen, der bekannten Veranstalter sowie durch die Ansprache von Theater, Kunst- und Musikschule soll ein im Rahmen einer touristischen Attraktivität ansprechenden Leitlinie für die Zukunft erstellt werden. Dabei gehe es nicht um den Wettbewerb der einzelnen Veranstaltungsorte der Stadt – wie z. B. den Petersberg –, sondern um ein attraktives Gesamtbild für die Bürger, Kinder und Jugendlichen der Stadt. Es gehe nicht um Millionenausgaben, sondern um ein vernünftiges Kosten-Nutzen-Verhältnis, da das Gehege im Grunde bereits vieles biete.

Seit 1830 (erste Gehegekonzerte) dienet der Platz als Ort der Gastlichkeit, Naherholung und als Heimstatt für Kultur und Unterhaltung, heißt es in der Begründung des AfD-Antrags weiter.
„Jahrzehntelang hatte er zudem als regelmäßiger Veranstaltungsort für Konzerte überregionale Bedeutung. Momentan befinden sich der Platz und sein unmittelbares Umfeld (Bühnen, öffentliche Toiletten, Sitzmöglichkeiten, Zufahrtsweg vom Beethovenring) jedoch in keinem guten Zustand.

Um Nordhausens touristische Attraktivität über den unmittelbaren Umkreis hinaus zu steigern, ist die Häufigkeit von Konzert- und Kulturveranstaltungen massiv zu erhöhen. Hierfür ist jedoch eine Instandsetzung des Geheges und die Erarbeitung eines mit der umliegenden Gastronomie verzahnten Veranstaltungskonzeptes unabdingbar. Aus einer Revitalisierung des Gehege Platzes können Synergieeffekte für Kultur, Gastronomie und Einzelhandel entstehen“, heißt es im Antrag weiter.

Der 13. August 1961/2021

Der 13. August 1961/2021

Nach dem 17. Juni und dem 20. Juli ist der 13. August der nun dritte vergessene Gedenktag im „erinnerungskulturellen“ Deutschland, dem gelebten „Narrenschiff“, wie es Franz Josef Strauss so treffend formulierte.

Die von damals sind heute wieder zurück in den Ämtern. Was sich damals noch Demokratische Republik nannte, ist heute unter dem Infektionsschutzgesetz begraben oder lebt es nur in anderer Form. Beängstigend, wie sich alles ähnelt, damals wie heute. Das „Gute“ wollte man und will man heute wieder für das Volk. Selbstbestimmtes Leben – damals wie heute wissen die Herrschenden besser, was für das Volk gut ist. Damals war es die Ökonomie, welche zum Einsperren zwang. Heute ist es die Volksgesundheit. Sie sagen uns was richtig und was falsch ist. Die Republik, in der aus spinnerten Ideen eine ganze Ideologie geboren wird, und die Republik, wo die Ideologien bis zur Idiotie umgesetzt werden.

Volle Kraft voraus – der Eisberg wird schon Platz machen -, so vermutet man die Gedankenspiele auf der Kommandobrücke. Volkskammer und Parlament – degradiert zur Staffage.
Wen stören die Mauertoten, wen interessieren die Grundrechte?

Früher war man als „Reaktionär“, heute als  ungetesteter, ungeimpfter Gesunder bedroht.

„Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten“, klang es am Vorabend der Umzäunung von den Machthabern. „Niemand wird einer Impfpflicht unterliegen“, tönt es aus dem Staatsfunk.

Aber auch der kritische Bürger ist wieder geboren und Zweifel säen Diskussion und Widerspruch . Und so gibt es die Hoffnung zum friedlichen Wandel wieder und die Hoffnung auf Rückbesinnung.

Schon im September ist der Bürger zur Stimmabgabe aufgerufen und er fühlt schon heute die ökonomischen Auswirkungen der Idiotie in Staatsformat.

Geschichte wiederholt sich nicht, aber sie ähnelt sich. Möge Mark Twain recht behalten.

Kreistag: Windkraft und Repowering

Kreistag: Windkraft und Repowering

Am 13. Juli 2021 ging es im Kreistag um den Bau von zwei großen Windkraftanlagen am Standort Nentzelsrode. Bis auf die AfD stimmten alle Fraktionen für den Neubau (Bürgerliste Südharz enthielt sich).

Beim Windpark Nentzelsrode ist zu befürchten, dass die neuen, größeren Anlagen nicht zuverlässiger sind als die alten. Die Kulturlandschaft im Südharz bzw. der Goldenen Aue ist nicht geeignet für solche Riesen-Windräder. Darüber hinaus ist eine künftige Stromspeicherung nicht absehbar. Alles bleibt unsicher und die Kosten steigen weiter. „Repowering“ stützt die Windkraftinvestoren und schadet der Umwelt und den Verbrauchern. Wir verkaufen unsere Heimat nicht!

Stadtverwaltung für Bürger öffnen

Stadtverwaltung für Bürger öffnen


Ende Juni wollte die AfD-Fraktion in einer Anfrage von der Stadtverwaltung wissen, wann deren Dienste wieder ohne vorherige Terminabstimmung von den Bürgern genutzt werden können. Die angeordnete Termin- oder Nachweispflicht besteht bekanntlich seit Wochen nicht mehr. Nun gab es Antwort…

Seit dem 17. März 2020 sind die Verwaltungsgebäude der Stadt Nordhausen für den Publikumsverkehr geschlossen. Die Möglichkeit der „Online-Termine“ wurde erst nach über einem Jahr Schließzeit im Juni 2021 geschaffen. Zuvor musste telefonisch ein Termin vereinbart werden.

Die Bürger können also die Dienste der Stadtverwaltung nur mit vorheriger Terminabstimmung nutzen. Dem gegenüber haben seit April 2021 einige städtische Einrichtungen, wie die Museen oder die Stadtbibliothek, wieder gänzlich für den Publikumsverkehr ohne Termin geöffnet. Aufgrund der niedrigen Infektionszahlen hält die AfD die faktische Schließung der Stadtverwaltung für nicht mehr vertretbar. In einer Anfrage wollte man daher konkret wissen: „Wann erfolgt planmäßig die vollständige Öffnung der Verwaltungsgebäude mit ihren Abteilungen für den Publikumsverkehr ohne Termin?“

Aus dem Rathaus heißt es nun:

„Auch während der vergangenen Lockdown-Phasen war die Stadtverwaltung immer für ihre Bürgerinnen und Bürger erreichbar und – nach vorheriger Terminabstimmung – zugänglich gewesen. Diese Zugangsbeschränkungen waren den behördlichen Auflagen in Thüringen während der Pandemie geschuldet.

Seit dem 28. Juni 2021 ist der direkte Zugang zum Neuen und Alten Rathaus wieder möglich. Für die Bereiche Bürgerservice und Standesamt erfolgt die vorherige Terminvereinbarung weiterhin über das Online-Terminvereinbarungssystem (…) Im Neuen Rathaus wurde ein Service-Schalter im Eingangsbereich eingerichtet. Hier können Anliegen direkt vorgebracht, Termine vereinbart und sich für den Bürgerservice/Standesamt angemeldet werden. In einem großzügigen Wartebereich kann auf den vereinbarten Termin gewartet werden. Auch im Alten Rathaus gibt es einen Service-Schalter, der diese Funktionen übernimmt.“

Die AfD bedauert, dass so essentielle Bereiche wie der Bürgerservice weiterhin nur durch vorherige Terminvereinbarung genutzt werden könne. Es ist zwar lobenswert, dass man die Pandemie zum Anlass nahm, endlich ein digitales Buchungssystem für Termine einzuführen. Doch aus einer temporären Einschränkung der Servicequalität nun eine dauerhafte zu machen, ist dem Bürger nicht mehr vermittelbar.

„Bürgernähe sieht anders aus. Vergessen wir doch nicht, dass die Inzidenz im Landkreis schon längere Zeit bei null liegt, es wirksame Behandlungsmethoden gibt, dass die Intensivbettensituation nie ernsthaft angespannt war und Bürger sich seit Monaten impfen lassen können. Das Virus darf keine Ausrede sein für Bequemlichkeit“, so der Fraktionsvorsitzende Jörg Prophet abschließend.

 

Zustandsbericht für Nordhäuser Straßen

Zustandsbericht für Nordhäuser Straßen

Die AfD-Stadtratsfraktion hat die Erstellung eines „Ersten Nordhäuser Straßenzustandsberichts“ beantragt. Auf dieser Basis soll anschließend ein Entwicklungskonzept bis 2030 erstellt werden. S

Viele Straßen in Nordhausen sind dramatisch schlecht und eine Zumutung für die Autofahrer, konstatiert die Fraktion. „Mit dem Straßenzustandsbericht – in vielen Städten seit Jahren übliche Praxis – wird gegenüber den Bürgern Rechenschaft abgelegt über den Zustand der Infrastruktur, inklusive der Geh- und Radwege. Zugleich informiert er über einen möglichen Werteverzehr. Nicht zuletzt können die Bürger – aber auch wir als Stadträte – ablesen, nach welcher Priorität die Verwaltung Straßen instand hält, repariert bzw. sanieren muss“, so Fraktionschef Prophet.

Den Zustand der Straßen könne man als Anwohner buchstäbliche ‚erfahren‘. Schaufel-Reparaturen würden grundhafte Sanierungen ersetzen und manche Straßenbeläge glichen einer Reise in die Vergangenheit. „Exemplarisch sind Geiersberg oder Bielener Landstraße zu nennen. Auch das Gebiet zwischen Taschenberg und Petersberg – jetzt sogar als Umleitung ausgewiesen – sind in einem desolaten Zustand“, so Jörg Prophet.

 

Nicht nur die Wallrothstraße ist in einem dramatischen Zustand. Die AfD möchte für die Stadt einen regelmäßigen Straßenzustandsbericht und danach ein Straßenentwicklungskonzept. Dies schließt Geh- und Radwege mit ein.

Dass es in der Vergangenheit erhebliche Versäumnisse bei der Werterhaltung gab, zeige aktuell die Sperrung der Wallrothstraße für den LKW-Verkehrs. Dabei würden Straßen, Rad- und Gehwege einen großen Teil des kommunalen Vermögens darstellen. „Mit den Anlieger- und Ausbaubeiträgen hat man den Bürgern in die Tasche gegriffen. Auch aus diesem Grund beantragen wir nun jährlich einen solchen Bericht.“

In dem Antrag heißt es u. a.: „Die Verwaltung wird beauftragt, dem Ausschuss für Stadtentwicklung (hier umfassend in einer Sondersitzung) und dem Stadtrat (hier in einer übersichtlichen Zusammenfassung) bis September diesen Jahres den 1. Straßenzustandsbericht 2021 der Stadt Nordhausen vorzulegen. (…)

Auf der Grundlage dieses Straßenzustandsberichtes wird durch die Stadtverwaltung ein Straßenentwickungskonzept – vorerst bis 2030 – erarbeitet, um den Zustand der Straßen sowie der Geh- und Radwege in der Stadt Nordhausen mittel- und langfristig durch regelmäßige und gezielte Investitionen systematisch zu verbessern. (…) Das Entwicklungskonzept soll nach der Erörterung in den Fachgremien und der Bürgerschaft nach Beschluss des Stadtrates als verbindlicher Handlungsrahmen festgeschrieben und regelmäßig evaluiert werden.

Die Bürgerinnen und Bürger stellen einen zunehmenden Verfall bei den städtischen Straßen und zum Teil auch bei den Fuß- und Radwegen fest, welcher am Beispiel der Gehegestraße (Wallrothstraße), der Bochumer Straße, der Riemannstraße und vielen Anliegerstraßen täglich zu sehen ist. Offensichtlich wurde es in den letzten Jahren von der Verwaltungsspitze versäumt, hier rechtzeitig gegenzusteuern und von selbst gegenüber dem Stadtrat entsprechende Handlungsempfehlungen zur politischen Entscheidung vorzulegen.

Für alle städtischen Straßen, Rad- und Gehwege sollen nach entsprechenden Kategorien Mängel und Schäden vermessen, dokumentiert und nach den einschlägigen fachlich anerkannten Richtlinien bewertet werden.
Die Unterhaltung der Straßen, Rad- und Gehwege soll in Nordhausen künftig so erfolgen, dass durch jährlich angemessene Investitionen ein so dramatischer Investitions-Stau wie er derzeit erkennbar ist, nicht mehr entsteht. Die Investitionen dürfen nicht nach dem Gießkannenprinzip erfolgen, sondern können auf der Grundlage gesicherter Informationen gezielt eingesetzt werden.“